Beschreibungen
Der erste Brief der Hausverwaltung Ernst G. Hachmann GmbH war datiert auf den 21. Dezember 2016. Zu dem Zeitpunkt befanden sich die fast 100 Wohnungen an der Ecke Genthiner/Lützowstraße noch in der Sozialbindung, doch diese lief nur wenige Tage später zum 31. Dezember 2016 aus.
Modernisierung und Sanierungsmaßnahmen wurden angekündigt, es war von Asbest die Rede. Die Mieter wurde ein Umzug in Umsetzwohnungen avisiert und sie wurden gebeten, sich auch bei Freunden und Verwandten umhören, ob sie dort für mehrere Monate unterkommen könnten.
Die meisten Mieter*innen waren sehr verängstigt, doch mit Unterstützung des Stadtteil-Forums Tiergarten Süd, dem Mieterverein und einigen fachkundigen und überzeugenden Mieter*innen ist es möglich geworden, sich eine größer Anzahl nicht den Forderungen beugte.
Eine Kundgebung im Sommer 2017 sensibilisierte auch das Bezirksamt Mitte für diesen Paradefall einer Vertreibung durch Modernisierung und Sanierung. Zur Zeit der Kundgebung wurden die einzelnen Wohnungen, die noch vor kurzem in der Sozialbindung gewesen waren, bereits als Eigentumswohnungen zu Preisen um die 5000 Euro/qm im Internet verkauft.
https://www.lytzberlin.de/
Einen guten Überblick über die Ereignisse gibt folgender Bericht in der Berliner Morgenpost.
https://www.morgenpost.de/berlin/article212544679/Senioren-am-Wohnungsmarkt-Es-gibt-keine-Sicherheit-mehr.html
Stand Dezember 2017: Einige Mieter*nnen sind ausgezogen und haben für sich unterschiedlich hohe Abfindungen herausgehandelt, andere sind in Umsetzwohnungen innerhalb des Gebäudekomplexes, wieder andere sind noch immer in ihren eigenen Wohnungen.
Da jedoch Tiergarten-Süd kein soziales Erhaltungsgebiet ist, muss das Bezirksamt Bauanträge auf eine Lückenschliessung und die Aufstockungen mit einem Penthaus genehmigen. Diese Genehmigungen wurden im Oktober erteilt
100-2016- 4244- Stadt(11)2 402 Lützowstraße 37 Baulückenschließung Lützowstraße Eing.:24.08.2016 Start:29.08.2016 Dat.Ab.:26.10.2017
100-2016- 4308- Stadt(11)2 402 Lützowstraße 37 Gebäudeaufstockung mit Penthousewohnungen Eing.:24.08.2016 Start: 31.08.2016 Dat.Ab.:25.10.2017
Im Juni 2018 wurde für beide Maßnahmen eine Baugenehmigung erteilt.
Die sanierten Wohnungen werden zu einem Preis von 4.000-4.500 € je m2 angeboten, Penmthousewohnugnen für 7.900-8.200 € je m2.
Stand Januar 2018:
Die Mieter*innen haben zusammen mit dem Berliner Mieterverein den Abschluss einer Umsetzvereinbarung erreicht, die ihre Rechte in vollem Umfang sichert:
Sie bekommen renovierte Umsetzwohnungen in zum Häuserkomplex gehörenden freien Wohnungen, bekommen alle Aufwendungen erstattet, die Miete wird während der Zeit gesenkt, ihnen wird die Rückkehr in ihre Wohnungen garantiert. Damit sind die Mieterhöhungen nach Abschluss der Bauarbeiten zwar nicht vom Tisch, aber eine größere Anzahl wirtschaftlich schwächer gestellter Mieter*innen braucht als Härtefall die Mieterhöhungen nur teilweise oder gar nicht zu zahlen. Und um die Höhe der Mieterhöhung wird es dann sicher auch noch heftige Auseinandersetzungen mit dem Vermieter geben.
Glaubwürdigkeit: |
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